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Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Jakobus
Die dem heiligen Apostel Jakobus dem Älteren geweihte Pfarrkirche ist ein einschiffiger spätbarocker Bau, der seine heutige Gestalt bei einer Erweiterung ab 1713 erhielt. Archäologische Ausgrabungen im Jahr 1990 ergaben, dass die Kirche seit dem Hochmittelalter mehrere Vorgängerbauten an gleicher Stelle hatte. Erstmals urkundlich belegt ist Haselbach als Pfarrsitz für das Jahr 1130.
Auf den Kirchenpatron Jakobus weisen in der Kirche zahlreiche Figuren und Bilder hin, allen voran zwei große Deckenfresken im Langhaus sowie das von Joseph Anton Merz geschaffene Hochaltargemälde. Neben dem Hochaltar gehören zum barocken Interieur zwei Seitenaltäre – links der Marien- und rechts der Stephanusaltar – sowie die Kanzel. Pünktlich zur 300-Jahr-Feier der Weihe der erweiterten Pfarrkirche im Jahr 2018 erstrahlte der Kirchenbau nach einer umfangreichen Außen- und Innenrenovierung wieder im neuen Glanz.

Totentanzkapelle
Eine Kapelle zu Ehren der hl. Erzengel Michael, Gabriel und Rafael wollte Balthasar Regler, Mönch aus Oberalteich und 1667 bis 1673 Pfarrvikar in Haselbach, bauen, wie es die Inschrift in der Kapelle besagt. Heute ist die Kapelle bekannt als Totentanz-Kapelle und schmückt als Haselbacher Wahrzeichen das Wappen der Gemeinde. 1912 entdeckte der damalige Haselbacher Pfarrer Josef Oberschmid die übertünchten Fresken und ließ sie restaurieren.
Der unbekannte Künstler des Haselbacher Totentanzes legte seinen Fresken die sehr bekannten „Bilder des Todes“ von Hans Holbein dem Jüngeren von 1538 zugrunde. Da er aber zu seinen Bildern einen Text haben wollte und Holbeins Bilder nur Überschriften hatten, übernahm er diese aus dem „Todten-Danz“ von Kaspar Scheit, deren sechszeilige Verse er jedoch zu Vierzeilern verkürzte. Bedingt durch die räumlichen Verhältnisse der kleinen Kapelle mußte sich der Künstler des Haselbacher Totentanzes auf eine Auswahl von 20 Bildern aus seinen Vorlagen beschränken.
Die Bilder an der Decke der Kapelle greifen deren ursprüngliche Zielsetzung wieder auf und behandeln Szenen aus dem Alten Testament, in denen Engel eine wichtige Rolle spielen.

Flossenbürg-Gedenkstein
Ein Gedenkstein auf dem historischen Friedhof neben der Totentanzkapelle verweist auf die 28 anonymen Opfer des Todesmarsches aus dem KZ Flossenbürg, die auf dem Gebiet der Pfarrei Haselbach ermordet wurden. Die Überreste der am 25. April 1945 ermordeten und zunächst an Ort und Stelle verscharrten Toten wurden am 15. Juli 1945 exhumiert und auf dem Haselbacher Friedhof bestattet. 1958 erfolgte die Umbettung der sterblichen Überreste in den Friedhof des Konzentrationslagers Flossenbürg.
Der Stein wurde daher zunächst entfernt. Der Haselbacher Sammler und Kirchenpfleger Josef Brembeck lagerte den Grabstein auf seinem Grundstück ein und setzte sich später dafür ein, dass der Stein an seiner ursprünglichen Stelle wieder aufgestellt wurde. Mit geänderter Inschrift erinnert er als Gedenkstein bis heute an die Opfer der Gräueltaten des Nationalsozialismus.
