Vorbereitungen für Dorferneuerung laufen
Gemeinderat billigt Fahrplan – Entscheidung für hauptamtlichen Bürgermeister
Mit wichtigen Zukunftsentscheidungen hat sich der Gemeinderat Haselbach in seiner Sitzung am Donnerstag, 23. Oktober, befasst. Im Mittelpunkt stand neben der geplanten Dorferneuerung und dem laufenden Neubau der gemeindlichen Kita vor allem die Frage, ob das Bürgermeisteramt künftig berufsmäßig geführt werden soll – eine Entscheidung, die nach lebhafter Debatte mit knapper Mehrheit fiel.
Zu den laufenden Vorbereitungen für die Dorferneuerung berichtete Bürgermeister Simon Haas, das Amt für Ländliche Entwicklung habe signalisiert, dass die Maßnahme im kommenden Jahr offiziell angeordnet werden könne. Für das dazugehörige Auftaktseminar bei der Schule der Dorf- und Landentwicklung in Plankstetten wurde bereits der 24. Januar 2026 reserviert. Parallel soll für das geplante Heizwerk eine „einfache Dorferneuerung“ beantragt werden. Der Gemeinderat zeigte sich einverstanden und bekräftigte damit den eingeschlagenen Kurs, die Entwicklung des Ortskerns und der Infrastruktur aktiv zu gestalten.
Deutlich kontroverser verlief die Diskussion über die künftige Rechtsstellung des Bürgermeisters. Nach längerer Aussprache beschloss der Gemeinderat mit 8 zu 5 Stimmen, dass der Erste Bürgermeister ab Mai 2026 zum Beamten auf Zeit bestellt wird – und damit künftig berufsmäßig das Amt ausübt. Die Befürworter argumentierten, dass die Aufgabenfülle der Gemeinde inzwischen ein Vollzeitamt erforderlich mache. Das Amt gleiche in seiner Verantwortung und Komplexität der Leitung eines mittelständischen Unternehmens, hieß es. Ein berufsmäßiger Bürgermeister könne die Projekte effizienter steuern und der Gemeinde so langfristig Vorteile bringen.
Kritische Stimmen im Gremium sahen dagegen keinen wesentlichen Mehrwert für die Gemeinde. Die derzeit hohe Arbeitsbelastung sei vor allem durch die zahlreichen laufenden Großprojekte bedingt und werde sich mittelfristig wieder normalisieren, wurde eingewandt. Obwohl die FWG-Fraktion mehrheitlich für den Vorschlag stimmte und die CSU mehrheitlich dagegen, erfolgte die Entscheidung nicht klar nach Fraktionslinien – was der Amtsinhaber mit sichtlicher Erleichterung kommentierte: „Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass das eine inhaltliche Abwägungsentscheidung ist, die nicht von einer Fraktion gegen die andere durchgedrückt werden darf“, erklärte Simon Haas.
Fortschritte meldete der Bürgermeister beim Neubau der Kindertagesstätte St. Jakob. Die Ausschreibungen für die Gewerke Fassaden- und Spenglerarbeiten seien am Laufen, für die Bereiche Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro wurden die Leistungsverzeichnisse bereits durch den Bauausschuss und den Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens beraten. Alle Vergabeentscheidungen für die genannten Gewerke sollen noch in diesem Jahr erfolgen. Erfreulich sei, dass das Gewerk Gerüstbau deutlich unter der Kostenberechnung liege.
Auch in anderen Punkten traf der Gemeinderat Weichenstellungen für die Zukunft. So soll die Satzung des Kommunalunternehmens Haselbach überarbeitet werden, um die Aufgaben klarer zu fassen und überflüssige Berichtspflichten zu vermeiden. Mit der Ausarbeitung wird eine Beratungsgesellschaft beauftragt.
Im Ortsteil Schwarzendachsberg stehen in den kommenden Wochen Kabelbauarbeiten der Bayernwerk Netz GmbH an. In diesem Zuge sollen kleinere Schäden an der Gemeindestraße behoben werden. In den Bemühungen der Gemeinde um eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Bereich der Grundschule konnte Bürgermeister Haas einen Erfolg vermelden: Bei der letzten Verkehrsschau wurde vom Landratsamt eine Beschränkung auf 30km/h signalisiert. Eine bauliche Querungshilfe wird vom Landratsamt zwar nicht befürwortet, dafür darf Haselbach künftig Warnleuchten an den Schulweg-Schildern anbringen.
Darüber hinaus genehmigte der Gemeinderat mehrere Spenden und wurde über zwei Bauvorhaben im Genehmigungsfreistellungsverfahren informiert. Jugendsprecher Roland Fischl informierte über das Ferienprogramm 2025.
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