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Großes Interesse an Bürgerversammlung

Außerordentlich gut besucht war die Bürgerversammlung der Gemeinde Haselbach am Freitag, 14. November, im Gasthaus Häuslbetz. Bürgermeister Simon Haas beleuchtete zahlreiche Themen aus Haushalt, Infrastruktur und Gemeindepolitik – für angeregte Diskussionen sorgten gegen Ende der Veranstaltung aber anonyme Schreiben an engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Gleich zu Beginn machte Haas auf die generell angespannte finanzielle Lage der Kommunen aufmerksam. Steigende Kosten, ständig neue bundes- und landesrechtliche Vorgaben sowie unzureichend ausgestattete Förderprogramme setzten den Haushalt unter Druck. Mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Grundschul-Ganztagesbetreuung würden selbst mit Sonderförderung nicht einmal 50 Prozent der tatsächlichen Investitionskosten für den neuen Hort gedeckt, so Haas. Auch die Umlagen an Kreis und Bezirk belasteten den Etat zunehmend, weil steigende Kosten etwa bei Heimbetreuung und Einzelbegleitungen nur zum Teil ausgeglichen würden.

Deutlich nahm der Bürgermeister Stellung zur Debatte um die Entscheidung für einen berufsmäßigen Bürgermeister. Der Zeitpunkt mitten im beginnenden Wahlkampf sei „strategisch vielleicht nicht ideal“, so Haas, zugleich betonte er aber die Bedeutung einer sachlichen Diskussion. Das Amt sei heute mit Haushalt, Personalführung und zahlreichen Gremien „eine komplett andere Hausnummer als vor 50 Jahren“. Bei guter Vorbereitung und fundierter Einarbeitung ließen sich zudem erhebliche Einsparpotenziale und Fördermittel heben.

Im Bereich Infrastruktur berichtete Haas über Fortschritte beim Breitbandausbau: Über 500 Haushalte konnten an das Glasfasernetz angeschlossen werden – trotz „zahlreicher Probleme mit der Telekom“. Beim Kita-Neubau laufen die Arbeiten planmäßig, der Holzbau startet voraussichtlich Ende Januar. Dank des Kommunalunternehmens als Generalübernehmer konnten auch erhebliche Einsparungen erzielt werden. Auch beim Nahwärmenetz geht es voran: Der Baubeginn für das Heizwerk ist für März geplant, im August soll der Testbetrieb starten.

Ein wichtiger Meilenstein steht zudem im kommenden Jahr an: Die umfassende Dorferneuerung soll 2026 beginnen, das Auftaktseminar findet schon am 24. Januar in der Grundschule statt. Projekte wie der Rathausplatz oder ein Haus für Vereine könnten von Fördermitteln in Millionenhöhe profitieren.

Empörung über anonyme Schreiben

Gegen Ende des Abends sorgten Wortmeldungen unter „Wünsche und Anträge“ für spürbare Betroffenheit. Mehrere Vereinsvertreter und Musiker aus der Gemeinde berichteten, anonyme Schreiben mit verschwörungstheoretischen Inhalten erhalten zu haben. Die Anwesenden reagierten mit deutlicher Empörung. Bürgermeister Haas nannte die Vorgänge „erschreckend“ und kündigte an, das Thema öffentlich aufzugreifen und klar Stellung zu beziehen. „So etwas hat in unserer Gemeinde keinen Platz“, betonte er.